ANTIKES SILBER, geheimnisvolles Material
Sie können hier einiges über die Geschichte des Silbers lesen,
wie man es pflegt,
und wie man erkennt ob es sich um Silber handelt
sowie über Silberstempel und Feingehalt
Schon im Altertum wurde Silber als Edelmetall verarbeitet. Es wurde in Äthiopien und Nubien - Nordafrika gefunden, die Griechen suchten nach silberhaltigem Erz rings um Athen, die Römer besorgten sich Ihr Silber aus Spanien.
Silber wird fast nie in reiner Form verarbeitet, es wird mit Kupfer und Zink vermischt. Man sagt dazu Legierung.
Das helle, matt glänzende Edelmetall ist gegenüber sehr vielen chemischen Einflüssen unempfindlich, in der Verarbeitung und Dehnbarkeit ist Silber sogar besser zu bearbeiten als Gold.
Ein Goldschmied verarbeitet oft mehr Silber als Gold. Er musste das Silber früher aus Barren bearbeiten.
Die rohe Form wurde mit dem Hammer geformt. Bei sehr alten Gegenständen aus Silber kann man die Hammerspuren, Martele genannt, an den Innen- oder Unterseiten sehen. Erst Ende des 17. Jahrhunderts erfand man die Walzmühle.
Neben dem Hämmern und Treiben wurden Silbergegenstände auch gegossen.
Es wurden Gießformen aus Stein, Holz, Zinn und aus Formsand gefertigt.
Die Edelmetallmischung, Legierung, wurde bereits im 13. Jahrhundert überwacht. Der erste Stadtstempel wurde 1275 in Paris eingeführt und sollte den Reinheitsgehalt einer Silberarbeit garantieren.
Die Stadt Montpellier war im 15. Jahrhundert berüchtigt für das schlechteste Silber in ganz Frankreich. Deshalb wurden damals die Stempel eingeführt.
Folgende Stempel wurden danach auf Silbergegenständen angebracht: Meisterzeichen des Goldschmiedes, städtische Garantiemarke und als Marke des Beschaumeisters ein Buchstabe, wobei ein Buchstabe auch für ein Jahr der Kontrolle verwendet wurde.
Die genaue Untersuchung der Stempel ist beim Bewerten eines Stückes wichtig. Leider haben nicht alle antiken Gegenstände aus Silber Stempel. Manche Stempel wurden auch im Laufe der Zeit von den Gegenständen weggeputzt.
Silbersachen waren und sind wertvoll. Man verwendete sie auch als Geldanlage.
Wenn Not war, wurden sie verkauft. Viele schöne Silbergegenstände wurden in Kriegszeiten geraubt, umgeschmolzen oder man veränderte sie.
Die ersten Auftraggeber der Goldschmiede waren der Adel und die Kirche. Erst zu Beginn des 17. Jahrhundert, als es zunehmend reiche Kaufleute und Bürger gab, kamen Aufträge auch aus diesen Teilen der Bevölkerung.
Das „Tafelsilber" bestand ganz früher nur aus einem Messer, das benötigt wurde, um Fleisch zu schneiden. Es war aufwendig, mit reich verziertem Silberheft gefertigt, der edle Herr trug sein Messer bei sich. Im übrigen aß man mit den Händen. Erst viel später kamen die Gabeln, die aber nur mit 2 Zinken. Erst im 18. Jahrhundert gab es Gabeln auch mit mehr Zinken. Messer und Gabeln hatten zwar ein silbernes, reich verziertes Heft, die Klinge und Zinken waren jedoch aus Eisen hergestellt. Noch später gab es dann die Löffel aus Silber.
Löffel wurden ganz aus Silber gearbeitet.
Woran erkennt man echtes Silber?
Wie kann ich auf dem Antiquitätenmarkt sicher sein, dass das, was mir der Händler als “aus Silber” zeigt, auch tatsächlich aus Silber ist?
Machen Sie den Silber Test:
Echtes Silber, hat einige Eigenschaften, die sie ganz leicht überprüfen können. Silber läuft schwarz an, wenn es der Luft aufgesetzt ist. Alles was rötlich oder gelblich anläuft oder ganz massiv korrodiert kann man als Fälschung aussortieren.
Oft aber wird geputztes Silber angeboten.
Hier hilft ein Schwefeltest. Etwa im Baumarkt oder im Gartenbaumarkt kann man Schwefelschnur zum Ausräuchern kaufen. Wenn man diese anzündet und das vermeintliche Silber den daraus entstehenden Dämpfen aussetzt, wird sich umgehend die Schwarzfärbung zurückbilden – sofern es sich tatsächlich um Silber handelt.
ACHTUNG: Die Dämpfe sind gesundheitsschädlich. Weniger gefährlich und ebenso effektiv ist ein anderer, alter Hausfrauentrick. Wie man weiß enthalten auch Eier Eiweiß (Der Schwefel ist allerdings im Dotter, dem Eigelb!) Man kann den selben Effekt erzielen, wenn man das Silber einige Zeit in verquirltes Eigelb taucht. Der Eidotter ist auch der Grund weshalb man keine Eier mit einem Silberlöffel essen soll.
Die Pflege von Silber
Säubern Sie Ihr Silber oft und säubern Sie es sofort nach Gebrauch. Wenn Ihr Silber zwar beschlägt, aber noch keine Trübung aufweist, putzen Sie es mit einem phosphatfreien Reinigungsmittel und spülen Sie einfach Ihr Silber im lauwarmen Wasser, am besten unter fließendem Wasser. Es empfiehlt sich Silber separat zu waschen, denn z.B. rostfreier Stahl (Edelstahl), wenn er in Kontakt mit Ihrem Silber kommt, zerstört den Glanz.
Silberpflege besser mit Baumwollhandschuhen
Tragen sie zum Putzen keine Gummihandschuhe, denn Gummi lässt Silber korrodieren.
Tragen sie Baumwollhandschuhe, benutzen Sie stets weiche Baumwolltücher.
Bei Trübung des Silbers kann Reinigung mit Wasser und Polieren möglicherweise nicht genügen, um diese zu entfernen. Spezielle Silberputzmittel ( hier empfehlen wir Puragan von WMF) sind Ihre sicherste Wahl für diese Arbeit, besonders, wenn Sie ein antikes Stück reinigen.
Nehmen Sie nur wenig Poliermittel mit einem reinen Baumwolltuch auf. Reiben Sie damit das Silber sanft. Reiben Sie in linearen hin- und her Bewegungen. Vermeiden Sie scheuern, bürsten und Kreisbewegungen. Spülen Sie das Silber unter fliesendem Wasser gründlich nach und trocknen Sie mit einem weichen Baumwolltuch sorgfältig und polierend ab.
Für Besteck und Silberwaren können Sie auch folgende Methode anwenden: Eine Schüssel Alufolie (die matte Seite nach oben), ein halbes bis ganzes Päckchen Salz einfüllen, mit kochenden Wasser auffüllen, verrühren und das Silber eine Stunde einlegen. Danach abspülen und mit einen weichen Tuch trocken polieren.
Ein Stück Kreide im Schmuckkästchen oder der Besteckschublade soll vor dem Anlaufen der Edelmetalle schützen.
Bewahren Sie echte Silbergegenstände in einem verschließbaren Plastikbeutel auf, der schütz enorm vorm Anlaufen, wir vakuumieren oft die Silberbestecke mit dem handelsüblichen Vakuum- Küchengerät.
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